Bitcoin und andere Kryptowährungen schwanken stark in ihrem Kurs. Naheliegend ist es, von diesen Kursschwankungen als Investor zu profitieren. Ein Daytrader versucht dies manuell, eine denkbare Alternative sind automatisch handelnde Bots. Die große Frage ist, ob mit solchen Angeboten tatsächlich ein Profit erzielbar ist.
Schnelles Trading mit stark schwankenden Assets
Der Name von Daytrading bezieht sich darauf, dass eine Position üblicherweise innerhalb eines Tages und oft noch viel schneller wieder glattgestellt wird, gleich ob ein Gewinn oder ein Verlust erzielt wurde. Im einen Fall hat die Idee funktioniert, im anderen eben nicht. Dabei kommen Beobachtungen wie die folgende zum Einsatz. Steigt der Kurs sehr stark und schnell, ist der Anstieg nicht nachhaltig und es ist mit einer Korrektur zu rechnen. Ein entsprechender Handel ergibt dann einen Profit.
Das war Ende Oktober 2020 mit dem Kurs von Bitcoin der Fall, der von einem Tag auf den nächsten um fast 5% gestiegen ist und dann sofort wieder korrigiert hat. Diese Strategien werden im Handel mit regulären Währungen oder mit Derivaten schon länger eingesetzt. Die Erfahrung zeigt, dass es nur wenige Trader gibt, die so regelmäßig Gewinne erzielen, aber es gibt sie. Mit Übung und den richtigen Talenten ist diese Art von Handel gewinnbringend durchführbar.
Die Automatisierung von kurzfristigem Handel
Mit der heute verfügbaren künstlichen Intelligenz liegt es nahe, automatische Bots für solchen Handel zu programmieren. Im Prinzip ist das durchaus vorstellbar und wird von manchen Hedgefonds auch tatsächlich umgesetzt. Es ist aber mit sinkenden Profiten zu rechnen, da die genutzte Strategie durch ihre Anwendung immer weniger wirksam wird.
Was ist von Angeboten zum automatischen Handeln mit Bitcoin zu halten?
Angebote im Internet wie auf der Webseite Bitcoin Evolution stellen enorme Gewinne aus Botaktivität mit Bitcoin in Aussicht. Aus den folgenden Gründen ist nicht davon auszugehen, dass es sich dabei um seriöse Angebote handelt.
– Im Kleingedruckten wird zugegeben, dass Verluste des eingesetzten Kapitals genauso möglich sind. Die Diskrepanz mit den Werbeaussagen in Großdruck ist kaum vertrauenerweckend.
– Sollte ein solches Angebot seriös sein, müsste zumindest die Betreiberfirma offen auftreten und Kontaktdetails veröffentlichen. Das ist nicht der Fall.
– In manchen Besprechungen des Angebots wird die Möglichkeit eines Demokontos als Hinweis auf die Seriosität des Anbieters dargestellt. Das ist überhaupt nicht nachvollziehbar, denn weder die Ehrlichkeit im Umgang mit Kundengeldern noch die Fähigkeit zum Erzielen von Gewinnen hat mit der Existenz eines Demokontos irgendetwas zu tun.
– Die große offen Frage ist ohnehin, ob ein tatsächlich erzielter Gewinn auch ausbezahlt würde. Auch eine einmal erfolgte Auszahlung garantiert keineswegs, dass es bei der nächsten nicht Probleme geben würde.
– Auch wenn erste Auszahlungen geleistet werden, kann es sich immer noch um ein Ponzi-Schema handeln. In einem solchen werden die frühen Investoren mit später eingeschossenen Geldern ausbezahlt. Das Schema bricht zusammen, sobald keine neuen Investoren mehr einsteigen.
– Schließlich stellt sich eine Grundfrage im Zusammenhang mit dem Angebot solcher Bots. Wenn diese auch nur einigermaßen stabil Gewinne erzielen, warum teilen die Anbieter einen solchen Goldesel mit anderen Investoren?